Der Bodensee, die erste Station unseres Roadtrips, der uns von Deutschland über die Schweiz nach Frankreich führen sollte. Da wir beide die langsame Art des Reisens bevorzugen, entschieden wir uns bei diesem Trip ganz bewusst auf Autobahnen zu verzichten, denn die Fahrt mit unserem alten VW-Bus war das eigentliche Abenteuer. Von Deutschland kommend ist der Bodensee sozusagen das Tor in die Schweiz und war der perfekte Einstieg, auch wenn ein paar Hindernisse den Start etwas verkompliziert hatten.
Der 63 Kilometer lange, vom Rhein durchflossene See liegt im Dreiländereck Deutschland, Österreich und der Schweiz und setzt sich aus
dem Untersee und dem größeren Obersee zusammen. Vor circa 10.000 Jahren waren diese noch vereint. Allerdings ließ die Erosion den Spiegel des Sees
sinken, so entstanden zwei eigene Gewässer.
Wir hatten uns die Stadt Rorschach in der Nähe der deutschen Grenze für unsere erste Übernachtung ausgesucht. Diese liegt einbettet zwischen den Hügeln des Appenzellerlandes und fällt sanft zum Ufer des Bodensees hin ab. Von hier verkehren täglich Schiffe nach Lindau oder auf die Insel Mainau, die drittgrößte des Sees.
Auch Wassersportbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten. Neben Schwimmen und Segeln herrschen im Sommer optimale Bedingungen zum Windsurfen. Und wer lieber das Land bevorzugt, kann auf dem Bodensee-Radweg, der 260 Kilometer lang ist, das Gewässer umrunden. Wir ließen es zum Start unseres mehrwöchigen Trips ruhiger angehen und verbrachten den sonnigen Nachmittag unter den schattenspendenden Bäumen der Arion-Wiese. Die gepflegten Parks entlang des Ufers bieten ideale Voraussetzungen für einen ruhigen Tag am See, der natürlich mit einem Sprung ins erfrischende Gewässer gekrönt werden muss!
Am frühen Abend machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Campingplatz. Wir hatten uns zuvor schon ein paar Favoriten heraus gesucht. Allerdings wollten wir unseren Roadtrip so unabhängig wie möglich gestalten und haben keine Übernachtungsmöglichkeit gebucht, deshalb mussten wir diese eine nach der anderen abklappern. Es kam wie es kommen musste, wir kassierten bei jeder dieser Anlagen eine Absage. Entweder waren sie schon ausgebucht oder einfach nur überteuert. Tatsächlich mussten wir uns geschlagen geben und machten uns schließlich auf die Suche nach einem ruhigen Platz, an dem wir die Nacht verbringen konnten. Wenn ihr jedoch nicht so spontan Reisen könnt oder wollt, solltet ihr definitiv bereits im Voraus eine Unterkunft buchen, besonders in den Ferien sind diese heillos überfüllt. Nach ein paar gefahrenen Kilometern wurden wir schließlich fündig. Eine kaum befahrene Straße, eingebettet in Weizenfeldern und blühenden Sonnenblumen, der idealen Stellplatz für eine erholsame Nacht. In der Ferne der Bodensee, was will man mehr?
Wir saßen am Straßenrand, genossen die laue Sommernacht, den atemberaubenden Blick auf den Bodensee und besprachen den morgigen Tag. Denn unser Weg führte uns über steile Passstraßen vorbei an hohen Gipfeln und Bergseen zur wunderschönen Aareschlucht!