Wer sich über Norwegen informiert, wird früher oder später über die Lofoten stolpern. Eine Region die von vielen als das absolute Highlight eingestuft wird. Doch seit ein paar Jahren kommt es zu einem regelrechten Hype und immer mehr Urlauber zieht es in den hohen Norden. In der Hauptsaison platzt die Region aus allen Nähten. Daher waren wir auf der Suche nach einer Alternative und sind dabei auf das Bremangerlandet gestoßen, eine vergessene Insel in der Nähe von Ålesund! Die Insel, die übrigens zu den größten des Landes zählt, hat einiges zu bieten. In unserem Beitrag verraten wir dir die Sehenswürdigkeiten und die schönsten Wanderungen in der Region und vielleicht hast du bei deinem Besuch etwas mehr Glück mit dem Wetter als wir.
Die Anreise kann sich je nach Ausgangspunkt etwas ziehen, denn um auf die Insel zu gelangen, musst du über enge kurvige Landstraßen fahren und die ein oder andere Fährfahrt auf dich nehmen. Doch bereits die Anreise ist ein Highlight für sich, denn hinter jeder Ecke wartet eine andere Landschaft, ein Wasserfall oder ein wolkenverhangener Berg auf dich. Unser erstes Ziel ist der Ort Bremanger und der traumhafte Strand Grotlesanden am Ende der Straße. Wir rollen durch die kleine Ansiedlung von bunten Holzhäusern, bestaunen die roten Hütten auf den Felsen im Meer und parken schließlich unseren VW-Bus direkt am Strand. Der schneeweiße Sand blitzt uns bereits entgegen und als wir uns dem Wasser nähern staunen wir nicht schlecht. Glasklar und türkis schimmert es uns entgegen, als wären wir in der Karibik. Doch der Regen und die kalten Temperaturen, die uns seit einigen Tagen verfolgen, holen uns auf den Boden der Tatsachen zurück, wir sind in Norwegen.
Daher machen wir uns bald wieder auf den Rückweg, denn trotz Regen wollen wir eine kleine Inselrundfahrt machen, um einen Eindruck von dieser ruhigen und kaum besiedelten Insel zu bekommen. Dazu folgen wir der Straße und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hohe Bergflanken, wilde Wasserfälle und kein Mensch weit und breit, das ist das Bremangerlandet. Wir sind beeindruckt, trotz oder gerade wegen dem Regen hat die ganze Landschaft etwas mystisches, geheimnisvolles und dazu tragen sicher die hohen Berge wie der der Hornelen bei. Der 860 Meter hohe Berg ist die höchste Meeresklippe Europas und kann erwandert werden. Verschiedene gute markierte Wanderwege führen auf dessen Gipfel, doch die Schwierigkeit ist als schwer eingestuft. Außerdem sollte vor Beginn der Wanderung der Wetterbericht gecheckt werden, denn an der norwegischen Küste schlägt das Wetter schnell um. Aufgrund der schlechten Wetterlage haben wir leider nicht die Möglichkeit den Hornelen zu besteigen. Auch ein Blick vom Tal auf die imposante Steilwand bleibt uns verwehrt, denn die Witterung hüllt ihn in eine dicke Wolkendecke.
Ein weiteres Wanderhighlight ist die Bucht Vetvika, die nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar ist. Der ebenfalls schneeweiße Sandstrand liegt in einer atemberaubenden Landschaft mit hohen Bergen. Die Wanderung dorthin ist nicht ganz ohne, doch die Strapazen lohnen sich. Wie auch bei der Wanderung zum Hornelen sollte hier unbedingt das Wetter geprüft werden. Leider verhindert der Dauerregen auch diese Wanderung zum Strand Vetvika. Doch vielleicht hast du etwas mehr Glück!
Ob Bremangerlandet wirklich mit den Lofoten mithalten kann können wir aktuell nicht beurteilen, da wir diese bislang noch nicht bereist haben. Was wir jedoch sagen können, ist, dass Bremangerlandet so einiges zu bieten hat. Nicht umsonst wird es auch als die Miniaturausgabe von Norwegen bezeichnet. Wie du merkst, hat uns dieser Ort trotz des schlechten Wetters mehr als beeindruckt und das hat nicht nur mit der Landschaft zu tun. Die Insel ist eine kleine Oase der Stille, nur wenige Urlauber verirren sich hierher. Also der perfekte Ort, um abzuschalten und Kraft zu tanken in einer einmalig schönen Landschaft und auch Abschied zu nehmen von Norwegen, denn wir treten langsam den Heimweg an!