Letztes Jahr standen wir zur selben Zeit am zweit südlichsten Punkt des europäischen Festlandes, heute am westlichsten Punkt und blicken auf den Atlantik hinaus. Das Cabo da Roca und der Leuchtturm stellen damals wie heute einen wichtigen, strategischen Punkt dar. Doch nicht nur das, auch bei Touristen ist der Ort äußerst beliebt und gut besucht. In unserem Beitrag verraten wir dir einen Platz, den viele Besucher jedoch links liegen lassen.
Das Cabo da Roca liegt am Rande des Sintra-Naturparks, einem 145 Quadratkilometer großen Arenal, das sich entlang der Küste schlängelt. Neben den unzähligen Stränden ist vor allem der Leuchtturm am Kap einen Besuch wert. Dieser ist einer der ältesten in ganz Portugal und wurde 1772 errichtet. Seitdem weist dieser Schiffen, die diese Passage durchfahren, den Weg. Die Anreise ist einfach und selbst von Lissabon nur einen Tagesausflug entfernt. Solltest du mit dem Auto anreisen, dann gibt es vor Ort sogar kostenlose Parkplätze. Doch Achtung, zur Mittagszeit wird es schnell voll am Kap, denn neben geführten Jeep-Touren kommen ganze Reisebusladungen an Touristen an den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes.
Jedoch schießen die meisten am überfüllten Aussichtspunkt nur schnell ein Bild und verschwinden dann wieder. Kaum jemand macht sich die Mühe, den kleinen Trampelpfaden entlang der Steilküste zu folgen. Doch das solltest du, denn diesen Ausblick wirst du so schnell nicht wieder vergessen. Dazu marschierst du etwa 300 Meter vom Parkplatz zurück auf die Straße und biegst linkerhand in das kniehohe Gras ab. Nun folgst du einem der Wege entlang der Klippe. Und hier erwartet dich der erste WOW-Moment. Ein einsamer Sandstrand mit steilen Felswänden und stürmischer Brandung liegt rund 140 Meter unter dir. Die Luft ist noch leicht diesig, wir lauschen den Wellen und den Möwen am frühen Morgen. Zu unserer Linken ist der malerische Leuchtturm in blühenden Blumenwiesen eingebettet. Kurz sind wir versucht hinab zum Aroeira Beach zu steigen, doch das eigentliche Highlight wartet noch auf uns.
Dazu folgen wir dem Netzwerk aus Trampelpfaden entlang der Klippe weiter zum Ursa Beach oder besser gesagt zu einem Aussichtspunkt. Zwei markante, spitze Felsen ragen aus dem Meer empor und der Strand liegt verlassen unter uns. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, auch nicht am Viewpoint. Das ist kein Vergleich zur lauten und überlaufenen Plattform am Leuchtturm. Wenn du Zeit und die nötige Kondition mitbringst, führt ein schmaler Weg hinab zum Strand.
Als wir wieder an unserem Bus ankommen, drängten sich die Autos entlang der Straße zum Leuchtturm. Daher empfehlen wir dir, die frühen Vormittagsstunden für deinen Besuch zu nutzen. Für uns geht es nach der großartigen Aussicht am westlichsten Punkt Europas weiter in Richtung Norden, denn hier befinden sich einige der besten Surfstrände ganz Portugals!