Der Durmitor Nationalpark im Herzen Montenegros war unser erstes Ziel in diesem kleinen Land. Nicht nur die atemberaubende Landschaft hat uns vom Hocker gehauen, auch die Temperaturen hatten es in sich!
Von Theth in Albanien führten uns die schmalen Landstraßen bis zur Grenze Montenegros, einem kleinen Staat inmitten des Balkans. Und die Beschreibung klein trifft hier den Nagel wirklich auf den Kopf. Flächenmäßig ist das Land kleiner als Oberbayern und mit kaum mehr als 600.000 Einwohner absolut dünn besiedelt. Selbst der Verkehr durch die Hauptstadt war entspannt und nach 120 Kilometern erreichten wir unser Ziel, den 1952 gegründeten Durmitor Nationalpark. Bereits bei der Anreise konnten wir das entfernte Bergmassiv ausmachen, von dem 48 Gipfel die 2.000 Meter Grenze knacken. Und auch der höchste Gipfel Montenegros, der Bobotov Kuk mit 2.522 Metern befindet sich in diesem Gebirgszug.
Wir parkten in der Nähe der Stadt Zabljak, hier befindet sich auch der Eingang des Nationalparks. Wir bemerkten sofort, dass die Temperaturen doch etwas anders als in Albanien beziehungsweise an der Küste sind. Nur knapp über 20 Grad zeigte das Thermometer in der Sonne, im Schatten war es entsprechend frisch. Selbst im Hochsommer schwanken die Höchsttemperaturen nur zwischen +7°C und +15°C. Also packt euch eine Jacke ein! Zu allem Überfluss hatten wir die folgenden Tage wettertechnisch leider Pech. Regen und maximal +10°C untertags standen auf der Tagesordnung!
Am Eingang werden schließlich pro Person 3 € fällig und solltet ihr euer Auto auf den asphaltierten Parkplätzen direkt davor abgestellt haben, kommen zusätzlich zum Eintritt 2 € hinzu. Unweit vom Kassenhäuschen befindet sich der Schwarze See, eines der beliebtesten Ziele im Nationalpark und ein wahrer Besuchermagnet für Tagestouristen. Diese ziehen aber meistens nach einer Umrundung des Sees wieder von dannen. Aber auch die Tara-Schlucht, circa 20 Kilometer von Zabljak entfernt, ist ein Wahrzeichen des Durmitor Nationalparks. Die bis zu 1.300 Meter tiefe Schlucht, ist die tiefste ihrer Art in Europa und verspricht mit Rafting oder Ziplining echten Nervenkitzel. Doch nicht nur im Sommer ist der Nationalpark, der übrigens einer von fünf in Montenegro ist, ein Touristenziel, auch im Winter locken familienfreundliche Pisten Wintersportler an. Und die Schneesicherheit ist garantiert, denn drei Meter sind hier keine Seltenheit.
Und wer etwas Ruhe abseits des ganzen Trubels möchte, kann sich an einem der 18 Gletscherseen, die im Nationalpark verstreut sind, legen und sich eine Pause gönnen. Hier stören einem lediglich vorbeiziehende Hirten mit ihren Schafen oder Kühen, ansonsten herrscht absolute Ruhe. Aber auch eine Wanderung um den Schwarzen See und anschließend zum nahen Schlangensee lohnt sich!