Nach ein paar entspannten Tagen am Kathisma Beach nahe des Mylos Beach, die wir dort mehr oder weniger freiwillig verbracht hatten (ich hatte Rücken), ging es weiter zu einem weiteren absoluten Traumstrand auf Lefkada. Der Egremni Beach ist nicht nur etwas für das Auge sondern auch für den Körper, denn die Anreise hat es in sich!
Die Straßen führten uns und unseren VW-Bus von Agios Nikitas 25 Kilometer weiter Richtung Süden. Die Küstenstraße bietet entlang des Weges immer wieder tolle Aussichtspunkte, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Kurz nach dem Ort Athani zweigt sich die Straße und ihr müsst rechts den Berg hinunter. Eine schmale Straße führt durch Pinienwälder weiter Richtung Meer. Nach ein paar hundert Metern ist hier allerdings Schluss. Stellt euren fahrbaren Untersatz an dem ausgewiesenen Parkplatz ab und schultert euren Rucksack. Es ist ratsam sein Gepäck zweimal zu prüfen, denn jetzt wird es anstrengend!
Es führt eine circa 1,3 Kilometer lange Straße in Serpentinen den Abhang hinunter. Auch hier ergibt sich an einigen Punkten bereits ein toller Blick auf das strahlende Meer, das in Strandnähe in milchigem Hellblau und weiter draußen tiefblau schimmert. Nachdem ihr die zahlreichen Spitzkehren und entsprechenden Höhenmeter hinter euch gelassen habt, erreicht ihr den eigentlichen Parkplatz des Strandes inklusive eines kleinen Cafés. Ein starkes Erdbeben hat 2015 die Zufahrt zerstört. Obwohl die Straße bis Ende 2020 wieder in Stand gesetzt wurde, ist sie für Fahrzeuge immer noch gesperrt. Bei den Erdrutschen, die wir entlang des Weges passiert haben, ist es meines Erachtens auch fraglich, ob diese jemals wieder befahrbar ist. Entsprechend müssen die beschriebenen 1,3 Kilometer seitdem zu Fuß bewältigt werden.
Als wir am Café angekommen sind, ging der Spaß erst richtig los, denn zwischen uns und dem Strand stand noch eine Treppe. Eine lange Treppe. 420 Stufen und die sind nichts für schwache Nerven. Eine Passage führt an einer senkrechten Steilwand nach unten. Und auch wenn die Treppe einen soliden Eindruck machte, kamen kurzzeitig Zweifel an der griechischen Ingenieurskunst und der Festigkeit des Gesteins auf. Aber allen Zweifeln zum Trotz sind wir heil unten angekommen. Und ja, es war alle Mühen wert! Ein atemberaubender Sandstrand wartet auch euch und wie bei den letzten Stränden auch, war dieser während unseres Aufenthaltes menschenleer, was will man mehr?
Nach einem entspannten Vormittag, an dem uns der Sprung ins Wasser leider wieder verwehrt blieb, bei einstelligen Temperaturen bringt uns da so schnell nichts hinein, machten wir uns auf den Weg zurück nach oben. Und ja der Aufstieg hatte es nochmal in sich. Vor allem die bereits beschriebene Querpassage in der Steilwand ließ unsere Knie, trotz unserer Klettererfahrung, die zwar überschaubar, aber vorhanden ist, weich werden.
Wir ließen die Treppenstufen und Höhenmeter hinter uns und erreicht unseren Bus trotz der geringen Temperaturen schweißgebadet. Allen, die sich von dem schönen aber anstrengenden Marsch nicht abschrecken lassen und vor allem auch keine Angst vor der Höhe haben, können wir diesen Strand nur wärmsten empfehlen. Für uns ging es erneut weiter Richtung Süden, Porto Katsiki, der Strand auf Lefkada wartete auf uns.