Fiorenzuola di Focara - Marken

Drohnenaufnahme vom Strand in Fiorenzuola di Focara.

Nachdem wir Sirolo, unsere erste Destination an der Ostküste, etwas überstürzt verlassen hatten, waren wir auf der Suche nach einem etwas abgelegeneren und ruhigeren Ort. Auch wenn diese Seite des Stiefels mit unendlich langen Sandstränden aufwarten kann, waren wir dennoch etwas enttäuscht. Die meisten Abschnitte waren mit Hotels zugepflastert und auf den Stränden reihten sich Liegen an Sonnenschirme, was unseren aktuellen Vorstellungen eines perfekten Urlaubsstrands definitiv nicht entspricht. Im Nationalpark Monte San Bartolo wurden wir schließlich fündig und der Ort Fiorenzuola di Focara haute uns beide unerwartet vom Hocker.

Ein alter Olivenbaum ragt über den Stadtmauern in Fiorenzuola di Focara bei Sonnenuntergang.

Die vergangenen zwei Wochen durch Italien waren nicht spurlos an uns vorübergegangen. Aufgrund der relativ kurzen Zeit, die uns wegen unserer Anstellungen zur Verfügung stehen, ist das Programm auf unseren Reisen immer sehr durchgetaktet. Außerdem waren wir von den oben beschriebenen Stränden enttäuscht. Umso mehr waren wir dann überrascht, als wir von der Hauptstraße, die Richtung Norden führt, rechts abbogen und relativ spontan im Ort Fiorenzuola di Focara zum Stehen kamen. Die hügelige Landschaft des Nationalparks war im ersten Augenblick etwas unscheinbar, als wir jedoch vom Parkplatz, die im ganzen Ort kostenlos sind, zu Fuß zum ersten Aussichtspunkt marschierten zeigte sich der Nationalpark, der Ort und der gleichnamige Strand von ihrer besten Seite!

Drohnenaufnahme vom Strand in Fiorenzuola di Focara.

Am nächsten Morgen starteten wir früh in den Tag. Unsere Ziele: der Sonnenaufgang in Fiorenzuola di Focara und eine Wanderung entlang der Steilküste mit atemberaubenden Aussichtspunkten. Aufgrund der Ausrichtung der Küste nach Osten war uns bereits vor unserer Ankunft klar, dass wir den Sonnenaufgang genießen wollten. Im Ortskern und der malerischen Kirche standen wir um circa 6:00 Uhr und richteten unseren Blick auf den Horizont. Es war traumhaft! Wir waren die einzigen Personen, die schon wach waren und im Ort herrschte noch absolute Ruhe. Im Anschluss daran begannen wir die Wanderung entlang der Panoramastraße Richtung Cattolica. Zahllose Aussichtspunkte auf die Steilküste und das Meer versüßten uns die frühen Morgenstunden und erinnerten uns in gewisser Weise an den Sonnenaufgang in Panama! Das im Wind wiegende Gras, die hügelige Landschaft und die Sonne die sich in der Ferne ihren Weg nach oben bahnt. Auf unserem Marsch passierten wir unter anderem das Dorf Casteldimezzo, welches ein Restaurant mit Michelin-Stern besitzt. Nach einer Stunden erreichten wir den letzten Spot und machten uns zurück zum Bus. Es war 8 Uhr morgens und ein traumhafter Tag am Meer wartete auf uns.

Drohnenaufnahme der alten Kirche in Fiorenzuola di Focara bei Sonnenaufgang.
Langes Gras wiegt sich im Wind beim Sonnenuntergang im Fiorenzuola di Focara.

Die abfallende Steilküste trennt die Orte, unter anderem Fiorenzuola di Focara, vom Meer und dem Strand. Diese stand 2017 in Flammen und das Feuer drohte bereits die Orte zu erreichen. Heute erinnern nur noch die Schilder im Ortskern und ein paar verbrannte Bäume an die Tragödie von damals. Der Weg zum Strand kann nur zu Fuß bestritten werden, nimmt circa 25 Minuten in Anspruch und trieb uns vor allem bergauf den Puls in die Höhe. Unten angekommen erstreckt sich ein ewig langer Sandstrand zu euren beiden Seiten. Da wir aufgrund unserer Wanderung sehr zeitig in den Tag starteten, waren wir fast die ersten am Strand. Nur das verblasste Treibholz, das in seiner Anordnung abstrakten Skulpturen glich, zeugte vom überschaubaren Besucheransturm des Vortages.

Einsame Frau wandert am verlassenen Strand bei Fiorenzuola di Focara.

Unten ist ein kleiner Kiosk, wegen des langen Wegs zurück solltet ihr aber genügend Flüssigkeit mit euch nehmen. Als Folge der Ausrichtung und der hochstehenden Sonne scheint diese während des gesamten Tages auf den Strand herab. Ein Schirm oder ein Strandtuch, das am Treibholz befestigt werden kann, sollte deswegen unbedingt in deine Badetasche wandern. Während unseres Aufenthalts war der Wind ziemlich stark, aus diesem Grund ist ein Erddübel für den Schirm äußerst ratsam. Sonst ergeht es euch wie einem Pärchen, das ganz in der Nähe von uns ihr Lager aufschlagen wollte. Nach circa 45 Minuten und unzähligen Versuchen einen Schatten zu erzeugen, gaben sie es schließlich auf, für uns war es allerdings äußerst amüsant. Nach einem herrlichen Tag am Strand und im Wasser, das hier äußerst flach ist, traten wir den bereits beschriebenen Rückweg an. Anstrengung pur!

Am Abend machten wir uns erneut auf den Weg in den Ortskern. In einem bezaubernden Restaurant mit Blick aufs Meer genossen wir die lokalen Spezialitäten und schlenderten im Anschluss durch die schmalen Gassen. Es war unglaublich ruhig, nur eine Handvoll weiterer Touristen teilten mit uns die Aussicht. Das sind genau die Orte und Augenblicke, die wir auf unseren Reisen schätzen und suchen. Wir saßen in der Nähe der Kirche, unterhielten uns, lachten, hatten eine gute Zeit und planten die nächsten Abenteuer, die es in sich haben sollten!

Nach den herrlichen Aktivitäten im Nationalpark Monte San Bartolo, wie bereits mehrfach erwähnt waren wir beide überwältigt, hieß es für uns Abschied nehmen, vom Park, vom Ort und gewissermaßen auch vom Meer. Dies war unser letzter Stopp zum Baden und der Roadtrip neigte sich dem Ende zu. Unsere letzte Destination war Chioggia, eine beschauliche Alternative zum berühmten, aber überlaufen Venedig.




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