Gibraltar - das britische Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel kann man kaum übersehen. Bereits von der Ferne sticht einem der hohe Affenfelsen entgegen. Doch nicht nur dieser macht das kleine Fleckchen Land zu etwas Besonderem, auch der Ausblick auf Afrika und der britische Charme tragen ihren Teil dazu bei. In unserem Artikel verraten wir dir Sehenswürdigkeiten und Tipps für einen unvergesslichen Tag in Gibraltar!
Anreise Gibraltar
Gibraltar verfügt zwar über einen eigenen Flughafen, jedoch landen hier nur Flüge aus London. Somit kommen, falls du mit dem Flugzeug anreisen willst, nur die nahen Flughäfen der Städte Sevilla und Malaga in Andalusien in Frage. Bist du mit einem Mietwagen unterwegs, kannst du mit diesem ganz einfach die 1,2 Kilometer lange Grenze zwischen Spanien und Gibraltar überqueren. Achte allerdings darauf, dass dessen Versicherung hier greift. Doch der bequemste und schnellste Weg ist es, seinen Wagen auf den kostenlosen Parkplätzen vor dem Grenzübergang zu parken. Zu Fuß hast du innerhalb von 5 Minuten die Grenze passiert, doch vergiss deinen Reisepass nicht! Auch Hunde sind erlaubt, doch sie müssen sich ebenfalls ausweisen und alle nötigen Impfungen haben.
Eines der Highlights in Gibraltar erwartet uns direkt nach den Grenzkontrollen, denn zu Fuß geht es über die Landebahn des Flughafens und ehe wir uns versehen, haben wir britischen Boden unter den Füßen. Wir folgen den Schildern ins Zentrum und erreichen nach 10 Minuten den Grands Casemates Square, den Startpunkt unseres heutigen Ausflugs.
Unser Ziel ist ganz klar der Affenfelsen mit den einzigen wilden Affen in ganz Europa, der wahre Besuchermagnet der Stadt. Doch um zum Ape's Rock zu gelangen, ist es ein weiter Weg, zumindest zu Fuß. Der bequemere und schnellere Weg ist sicherlich die Seilbahn, die ganzjährig zwischen 9:30 Uhr - 19:00 Uhr verkehrt. Doch es sind keine Hunde erlaubt und das Ticket, das 16 Britischen Pfund pro Person kostet, ist uns zu teuer. Somit bleibt nur noch die Möglichkeit, zu Fuß den Berg zu erkunden. Auf dem Weg zum Gipfel gibt es zu Beginn verschiedene Kontrollhäuschen, an denen der Eintritt von 19 Britischen Pfund kassiert wird. Solltest du allerdings vor den Öffnungszeiten die Schranke passieren, ist der Eintritt frei!
Wir lassen den offiziellen Eingang am Moorish Castle hinter uns. Da wir früh dran sind, kommen wir ohne das Ticket durch die Schranke, doch der freundliche Wachmann warnt uns vor den Affen. Diese reagieren sehr territorial und aggressiv auf Hunde "and they will attack"! Wir spazieren weiter und zerbrechen uns den Kopf darüber, ob es sinnvoll ist, den Berg mit Hund zu erkunden. Einen Biss oder eine Verletzung wollen wir auf keinen Fall riskieren. Nach langem Grübeln entscheiden wir uns vorsichtig weiter zu gehen. Unser Plan ist es, den Apes Den, das Zuhause der meisten Affen und die Fütterungsstelle zu umgehen. Es gibt mehrere Routen, um den Felsen zu erkunden, diese unterscheiden sich in Gehzeit, Dauer und den Sehenswürdigkeiten, an denen man vorbei marschiert. Der Rote Wanderweg umfasst alle Sehenswürdigkeiten auf dem Berg und ist in rund 3 Stunden machbar. Aufgrund unseres vierbeinigen Begleiters folgen wir im ersten Abschnitt dem grünen Wanderweg, um anschließend entlang des roten zum Gipfel zu gehen. Wir passieren den Eingang zum World War 2 Tunnel. Aufgrund der strategischen Lage ist Gibraltar nicht nur Namensgeber der Meerenge, sondern auch seit jeher ein wichtiger militärischer Außenposten Großbritanniens. Neben den kleineren Festungen, die am ganzen Berg verteilt sind, ist der Tunnel die beeindruckendste Verteidigungsanlage. Mit einer Länge von sage und schreibe 50 Kilometern bot dieser über 15.000 Soldaten Unterschlupf und sicherte gleichzeitig die Versorgung mit Lebensmitteln und Munition.
Auf Höhe des Apes Den befindet sich eine Treppe, die den Berg hinauf führt. Und obwohl wir die Fütterungsstelle extra umgangen sind, sehen wir die ersten Berberaffen in 50 Metern. Wieder grübeln wir, was wir machen. Wir trennen uns. Einer bleibt bei Hilda, der andere sieht sich die Tiere an. Anschließend wird gewechselt. Wir bemerken, dass nur vier Primaten an der Treppe sitzen und probieren zu dritt unser Glück. Interessiert begutachten uns die kleinen Augenpaare, aber wir kommen ohne Probleme an ihnen vorbei. Später haben wir erfahren, dass die meisten der circa 200 Affen an der Gipfelstation der Seilbahn auf neue Besucher warten.
Nun, der roten Route folgend, erreichen wir die St. Michael's Cave, eine Tropfsteinhöhle, die mehrere hundert Meter ins Innere des Felsen führt. Doch auch hier sind Hunde nicht erlaubt, außerdem hätten wir dazu ein Ticket erwerben müssen. Deswegen setzen wir unseren Weg fort und erreichen schließlich nach 4,5 Kilometern den Gipfel von Gibraltar und die O Hara's Battery, die allerdings wegen Sanierung geschlossen ist. Der Ausblick auf Gibraltar, das Meer und das 15 Kilometer entfernte Afrika ist wirklich atemberaubend. Solltest du nicht die Möglichkeit haben, den Felsen von Gibraltar zu besuchen, dann können wir dir als Alternative den Europa Point empfehlen.
Nach dem doch relativ langen Marsch geht es für uns zurück in die Fußgängerzone von Gibraltar und was darf bei einem Besuch in England nicht fehlen? Richtig, Fish & Chips! Zwar sind die Preise nicht gerade günstig, doch das nimmt man bei einem Tagesausflug in das britische Überseegebiet gerne in Kauf. Unserer Meinung nach, ist Gibraltar auf jeden Fall einen Besuch wert und der perfekte Abschluss unseres Roadtrips durch Andalusien. Portugal, wir kommen!