Wellenreiten in Norwegen?! Genau so erstaunt wie du waren wir, als wir das erste Mal vom kleinen Dorf Hoddevik erfahren haben. An der Westküste des Landes in der Provinz Vestland liegt der gleichnamige Strand. In unserem Beitrag verraten wir dir alles über die Surfdestination und was dich erwarten wird!
Bereits die Anreise in das kleine, abgeschiedene Dorf ist ein Highlight. Vorbei an einsamen Buchten, hohen Bergen und neugierigen Kühen erreichen wir über eine einspurige Straße die letzte Anhöhe, bevor es schließlich bergab nach Hoddevik geht. Wir sind überrascht, denn mit solch einer Landschaft haben wir nicht gerechnet. Wir steigen aus unserem Bus und lassen das Panorama auf uns wirken. Die einspurige Straße schlängelt sich in das Tal, das von hohen mit saftig grünem Gras überzogenen Bergen umgeben ist. Der weiße Sandstrand mit seinem türkisen Wasser schimmert uns selbst an diesem verregneten Vormittag in der Ferne entgegen. Welch eine Szenerie und gekrönt wird das ganze nur noch von einer Surfsession im eiskalten Meer!
Zumindest ist das unsere Hoffnung, als wir in unserem VW-Bus steigen und die kurvige Straße hinab rollen. Vorbei an kleinen, bunten Bauernhöfen und Viehweiden erreichen wir schließlich den Strand von Hoddevik. In unmittelbarer Nähe zum Strand gibt es einen kostenpflichtigen Tagesparkplatz (~10 €) oder die Möglichkeit sich auf dem benachbarten Campingplatz anzusiedeln. Darüber hinaus versorgt ein Kiosk und ein Café die Surfer und Badegäste mit dem Nötigsten. Mehr braucht man auch nicht, bei diesem Anblick, außer vielleicht ein paar Wellen. Denn im Moment liegt das Meer noch spiegelglatt vor uns.
Hoddevik zählt zu den bekanntesten Surfdestinationen des Landes. Und ich bin immer noch überrascht, dass es so etwas im hohen Norden überhaupt gibt, schließlich befinden wir uns hier in Norwegen und nicht in Portugal oder Bali. Doch trotzdem sind im kleinen Ort einige Surfschulen ansässig und die ersten Anfänger watscheln mit ihrem Board ins Meer. Langsam kommt die Flut, doch die gewünschten Wellen bleiben aus. Die Bucht ist grundsätzlich für seine ganzjährig guten Bedingungen bekannt. Die Sommermonate eignen sich eher für Beginner, wohingegen die Wintermonate nur etwas für Hartgesottene sind. Ein dicker Neoprenanzug ist hier Pflicht!
Solltest du mit dem Wellenreiten nicht viel am Hut haben, dann können wir dir auch die Wanderung zum Mosekleivhornet empfehlen. Der Berg bietet dir eine atemberaubende Aussicht auf das Tal und den Strand. Doch mit rund 16,5 Kilometern ist die Strecke als anspruchsvoll einzustufen und sollte bei schlechtem Wetter gemieden werden. Natürlich bleibt dir auch noch die Möglichkeit, dich einfach an den Strand zu legen, die Sonne zu genießen und die Surfer zu beobachten. Hoddevik verspricht dir einen unvergesslichen Strandtag in einer atemberaubenden Landschaft. Das gleiche gilt auch für unser nächstes Ziel. Bremangerlandet etwas südlich, ist noch ein echter Geheimtipp und die perfekte Alternative zu den überfüllten Lofoten!