Der Norden von Thailand ist vor allem bekannt für seine unberührte, grüne und üppige Natur. Und genau dahin machen wir uns heute auf den Weg, denn für uns macht die Mischung aus Kultur und Abenteuer eine gute Reise aus. Nach einem entspannten Vormittag am großen Buddha, der eigentlich keiner ist, düsen wir weiter in Richtung Norden. Versteckt im dichten Dschungel ist der Huay Kaew Wasserfall noch ein echter Geheimtipp und kaum bei Touristen bekannt. Somit der perfekte Spot für uns!
Das hat aber auch einen Grund, denn mit einer Fahrzeit von rund 45 Minuten auf einer schmalen, kurvigen Straße ist allein die Anreise schon ein kleines Abenteuer. Ab und an kommen uns Einheimische auf ihren Rollern entgegen und grüßen uns freundlich. Die letzten Kilometer führen durch eine Teeplantage und wenn die ersten Zweifel kommen, ob du richtig bist, heißt es durchhalten. Ein kleines Schild weist schließlich den Weg zum Parkplatz, der außer zwei einheimischen Frauen, die lokale Produkte verkaufen, leer ist.
Der kleine Trampelpfad am Ende des Platzes führt dich am linken Ufer des Baches in 10 Minuten zu deinem Ziel. Wir staunen nicht schlecht, denn damit hätten wir nicht gerechnet. Über 30 Meter stürzt der erste der beiden Wasserfälle hinab. Ok, stürzen kann man es vielleicht nicht ganz nennen, viel mehr fließt das Wasser über Kaskaden nach unten in ein Becken. In diesem kannst du auch baden, dazu musst du aber links neben dem Aussichtspunkt auf einer Bambusleiter nach unten klettern. Hier ist Vorsicht geboten, denn das Ganze ist eine rutschige Angelegenheit. Wir begnügen uns mit dem Ausblick vom Plateau und nach einiger Zeit siegt die Neugier, wohin die Stufen linkerhand führen.
Steil leiten uns die lehmigen Tritte den Abhang hinauf. Nach rund 5 Minuten und der Überquerung einer äußerst wackeligen Bambus-Brücke nähern wir uns langsam einem weiteren Wasserfall. Feiner Sprühnebel kommt uns entgegen und ist eine willkommene Erfrischung nach dem kurzen aber knackigen Aufstieg. Dieser Wasserfall ist noch beeindruckender als der erste. Über 40 Meter stürzt das Wasser hinab und wir genießen die atemberaubende Aussicht! Auch hier sammelt sich das Wasser in einem kleinen Becken, das ebenfalls zum Schwimmen einlädt. Doch wir verzichten, denn der Himmel verdunkelt sich und da der Heimweg lang ist, nehmen wir nach unvergesslichen Augenblicken die Füße in die Hand und marschieren zurück zu unserem Roller.
Bei unserem Besuch sind wir keinem einzigen Menschen begegnet, lediglich am Parkplatz treffen wir auf zwei weitere Touristen. Dementsprechend ist der Huay Kaew Wasserfall fernab von Menschenmassen noch ein echter Geheimtipp und ein Muss wenn du in Chiang Rai bist! Falls du noch etwas mehr Zeit hast, befinden sich auf dem Heimweg noch die heißen Quellen von Pah Soet. Doch die ersten dicken Regentropf sammeln sich auf den Visieren unserer Helme und wir rollen aus dem Dschungel zurück zu unserer Unterkunft. Dass wir die Quellen nicht besichtigen konnten, tut der Stimmung allerdings keinen Abbruch, denn die Vorfreude auf die nächste Sehenswürdigkeit ist schon riesig. Schließlich ist der Weiße Tempel von Chiang Rai das bekannteste Ziel der Stadt!