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Der Königspalast, auch Grand Palace, ist eine Sehenswürdigkeit, die jeder Tourist bei seinem Aufenthalt in Bangkok gesehen haben muss! Auch wir wollten uns dieses Highlight nicht entgehen lassen und strebten nach unserem Besuch beim Wat Pho dem Palast entgegen. Dieser war allerdings an diesem Tag für die Allgemeinheit gesperrt, da die einjährige Staatstrauer um den verstorbenen König Bhumibol anhielt und sein Sohn, der neue König zu Besuch war. Aus diesem Grund musste der Palast noch einen Tag auf uns warten und wir versuchten unser Glück am nächsten Morgen.
Da wir den Palast möglichst zeitig besuchen wollten, um dem Besucheransturm weitestgehend zu entgehen, standen wir bereits vor den Öffnungszeiten, welche von 08:30 bis 17:00 Uhr gehen, am Eingang. Pünktlich auf die Minute öffnet dieser seine Pforten und ließ die neugierigen Besucher auf die weitläufige Anlage. Es muss allerdings beachtet werden, dass der letztmögliche Einlass bereits um 15:30 Uhr ist. Auch werden am Eingang 500 Baht (~ 14 €) pro Person fällig, dafür hat man mit dem Ticket freien Zugang über das gesamte Gelände. Und wer noch etwas über die Anlage, die Entstehung und Bedeutung erfahren will, kann an kostenlosen Führungen auf Englisch teilnehmen. Diese werden jeden Tag um 10:00 Uhr, 10:30 Uhr, 13:30 Uhr und 14:00 Uhr angeboten, aber es können auch jederzeit Audio-Guides für 100 Baht (~ 3 €) an der Kasse ausgeliehen werden. Es sollten darüber hinaus ein paar Kleiderregeln eingehalten werden. Kurze Hosen, bauch- und schulterfreie Oberteile oder knappe Kleider sollten aus Respekt vor der Kultur lieber im Schrank bleiben.
Vom Ticketschalter kommend gelangt ihr nach ein paar Schritten auf den Zentralen Hof, welcher einer von vier Teilen des heutigen Palastes ist und eindeutig den eindrucksvollsten darstellt. Von hier aus erhaschten wir bereits einen ersten Blick auf den Wat Phra Kaeo, der sich anschließend direkt vor uns aufbaute. Wörtlich übersetzt bedeutet dies Tempel des Smaragd-Buddhas, denn dieser beherbergt eine über 1.000 Jahre alte Buddha Statue. Er gilt als der wichtigste religiöse Ort ganz Thailands und wird auch das spirituelle Herzstück des Landes genannt. Die smaragdfarbene Figur ruht auf einem vergoldeten Thron in luftiger Höhe von 11 Metern. Umgeben ist diese von stehenden Buddha-Statuen und die Wände und Decken sind mit Wandmalereien überzogen.
Der Bau des Königspalastes begann im Jahre 1782, nur 15 Jahre nachdem die Birmanen die alte Hauptstadt Ayutthaya, deren Überreste wir auch einen Besuch abstatteten, vernichtet hatten. Die Pläne für das insgesamt 2,6 km² große Gelände wurden ziemlich genau dem zuvor in Ayutthaya zerstörten Wang Luang nachempfunden. Der jetzige Stand des Komplexes ist das Ergebnis eines stetigen Neu- und Umbaus der verschiedenen Gebäude, das letzte wurde im Jahr 2006 feierlich eingeweiht. Des Weiteren wurde der Grand Palace von Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als offizielle Residenz der Könige von Siam betrachtet. Nach dem Tod des Königs Mahidol 1946 wurde allerdings der Staatssitz in einen anderen Palast verlegt. Die Residenz, auch Chakri Maha Prasat genannt, kann nicht besichtigt werden. So muss man sich mit einen Blick auf den gepflegten Garten und die positionierten Wachen genügen.
Beeindruckt von der Größe und Pracht der Gebäudekomplexe schlenderten wir mehrere Stunden über die weitläufige Anlage. Wir ließen alle Eindrücke ungefiltert auf uns wirken und entdeckten immer wieder neue, faszinierende Details. Entlang der Bauwerke finden sich zahlreiche Sitzgelegenheiten, die zu einer kurzen Verschnaufpause einladen und bei denen die Gebäude aus einer weiteren Perspektive entdeckt werden können. Nachdem wir jeden Winkel des Palastes und der Tempel gesehen hatten und der Besucheransturm zur Mittagszeit zunahm, entschieden wir uns unsere Zelte abzubrechen und uns dem nächsten Highlight Bangkoks zu widmen. Mit einem Boot überquerten wir den Chao Phraya und machten uns auf den Weg zum Tempel der Morgenröte, dem Wat Arun!