Koh Phangan, eine atemberaubende Insel im Golf von Thailand, ist hauptsächlich durch die berühmt-berüchtigten Full Moon Partys bekannt. Doch diese hat durchaus mehr zu bieten als die wilden Feste am Meer. Über 30 atemberaubende Strände locken mit feinem Sand, grünen Palmen und klarem Wasser Besucher aus aller Welt an. Aber auch das Hinterland kann sich sehen lassen. Wasserfälle, wilder Dschungel und felsige Aussichtspunkte schmücken die Insel. Doch dazu muss man erst einmal auf das kleine Stückchen Land gelangen, denn es gibt keinen Flughafen und so führt der einzig mögliche Weg über das Wasser.
Unser Ausgangspunkt war Ayutthaya, hier kauften wir uns ein Ticket und fuhren mit dem Zug zurück nach Bangkok. Grundsätzlich gibt es von der Hauptstadt kommend mehrere Möglichkeiten, um die erste Etappe zur Insel zurückzulegen.
ANREISE MIT BUS
Um Koh Phangan vom Festland zu erreichen ist der beste Ausgangspunkt der Hafen Donsak Pier in Surratthani. Um dorthin zu gelangen, steigst du einfach in einen der Busse, die am südlichen Busbahnhof in Bangkok auf Reisende warten. Diese verkehren im Stundentakt, die Fahrzeit beträgt je nach Bus 6,5 - 12 Stunden. Meistens fahren diese untertags los und kommen zwischen 01 - 05 Uhr morgens in Surratthani an. Ab hier müsst ihr euch nur noch ein Ticket für die Fähre besorgen, den genauen Fahrplan und die entsprechenden Preise findet ihr hier. Einige Fährgesellschaften, wie zum Beispiel Lomprayah, bieten auch Pakete an, die die Busfahrt und das Fährticket enthalten. Somit braucht ihr euch um nichts mehr kümmern, denn sogar das Gepäck wird selbstständig auf das Boot geladen.
ANREISE MIT ZUG
Eine weitere Möglichkeit, um nach Suratthani zu gelangen ist mit der Bahn. Hierzu kauft ihr euch am Hauptbahnhof in Bangkok ein Ticket und wartet auf den nächsten Zug. Besonders praktisch sind die sogenannten Nachtzüge, die einen in der Nacht zum gewünschten Ziel bringen. Eine Zugfahrt ist auch deutlich angenehmer und komfortabler, als mit einem Überlandbus. Die meisten Wagons sind klimatisiert und verfügen über Sessel, die zum Schlafengehen in Bette umgewandelt werden können. Bist du dann ausgeruht und erholt am Bahnhof angelangt, musst du lediglich noch zum Fährhafen kommen. Dies bewältigst du am besten mit einem Bus oder Taxi. Am Hafen selbst benötigst du ein Ticket für das Boot, die genauen Fahrpläne und Preise kannst du hier nachlesen.
ANREISE MIT FLUGZEUG
Die letzte Möglichkeit ist mit dem Flugzeug nach Koh Samui und anschließend weiter mit der Fähre nach Koh Phangan überzusetzen. Wir entschieden uns für diese Variante, da sie am schnellsten vonstattengeht, denn wir hatten nur ein begrenztes Zeitfenster für unsere Reise. Hierzu buchten wir online ein Flugticket von Bangkok nach Koh Samui und nach einer Stunde Flugzeit kamen wir entspannt am Flughafen auf der Insel an. Dieser ist offen gestaltet und bei nur einem einzigen Gepäckband merkt man schnell, dass hier nicht allzu viele Gäste ankommen. Es muss allerdings gesagt werden, dass die Preise bei ca. 100 € pro Ticket liegen. Da der Airport einer Fluggesellschaft gehört, hat diese sozusagen das Monopol auf die Flüge nach Koh Samui. Auf der Insel angelandet warten bereits Busse und Taxis darauf, die Touristen zum Fährhafen zu bringen. Hier müsst ihr euch nur noch ein Ticket für die Fähre kaufen, den genauen Fahrplan und Preise findest du hier.
Egal welchen Weg ihr wählt, ihr werdet auf Koh Phangan immer am Hafen Lomprayah Pier ankommen. Wir hatten im Voraus schon eine Unterkunft gebucht und marschierten somit zielstrebig darauf los. Durch die Karte, die uns am Anlegesteg ausgehändigt wurde, hatten wir sofort einen Überblick über die Insel und wussten nach kurzer Orientierung, welcher Straße wir folgen mussten. Mit unseren schweren Rucksäcken beladen starteten wir den anstrengenden Fußmarsch. In der Mittagshitze brannte die Sonne erbarmungslos auf uns herab. Grundsätzlich warten am Hafen natürlich scharenweise Busse und Taxis darauf die gestrandeten Touristen an ihren Bestimmungsort zu bringen. Da wir allerdings wussten, dass es zu unserer Unterkunft "nur" 2,5 Kilometer waren entschieden wir uns die Strecke zu Fuß zurückzulegen. Und haben wir uns erst einmal etwas in den Kopf gesetzt, ziehen wir es auch durch. Selbst als unser Wasservorrat zu Ende ging und wir vor einer Anhöhe kurz zweifelten, ob wir wirklich richtig waren, hieß es Zähne zusammen beißen. Es war unglaublich heiß und die 2,5 Kilometer kamen uns vor wie 10. Unsere Hartnäckigkeit zahlte sich allerdings aus. Schweißgebadet erreichten wir die grüne Oase des Shambhala Bungalow Resort & Restaurant, ein Paradies im Golf von Thailand! Mit 14 einzelnen Bungalows im exotischen Garten oder direkt am Strand bietet die Unterkunft perfekte Voraussetzungen für einen entspannten Aufenthalt am Meer.
An der Rezeption angekommen, suchten wir vergeblich nach Menschen. Weit und breit keine Spur, wir riefen ein paar Mal, als plötzliche jemand "Hallo" sagte. Etwas erschrocken blickten wir uns nach allen Seiten um, konnten jedoch nirgends eine Person ausmachen. Wir erwiderten etwas skeptisch mit einem erneuten "Hallo?!". Und wieder kam eine Antwort. Dieses Spielchen spielten wir ein paar Mal, bis wir auf einen schwarzen Vogel im Käfig aufmerksam wurden. Und tatsächlich, dieser gefiederte Freund antwortete auf unsere Rufe.
Nach ein paar lustigen Minuten mit dem Beo, leider ließ er uns nicht einchecken, kam dann tatsächlich die Besitzerin der Unterkunft und führte uns hinab ans Meer, wo sich auch das hauseigene Restaurant befindet. Hier wurden wir mit einer kühlen Cola empfangen und später zu unserem Bungalow im Garten gebracht. Die Hütten verfügen über ein großes Bett, ein eigenes Badezimmer und eine schöne Terrasse mit Hängematte. Nach zwei Tagen wechselten wir zu einem Bungalow direkt am Meer. Hier mussten wir nur drei Mal umfallen und schon landeten wir im Wasser.
Ansonsten verbrachten wir die fünf Tage entspannt am Strand, schnorchelten im Wasser oder genossen kühle Cocktails direkt am Meer. Allgemein ließen wir es ab diesem Zeitpunkt unserer Reise etwas ruhiger angehen. Es war unser erster großer Trip außerhalb Europas und wir hatten eine anstrengende Berufs-, bzw. Studienzeit abgeschlossen. Dementsprechend wollten wir einfach ein paar Tage abschalten und die Seele baumeln lassen, Koh Phangan und Koh Tao waren hierfür perfekt! In der Nai Wok Bay, wo sich unsere Unterkunft befand, ist das Wasser sehr seicht und somit auch relativ warm. Wir paddelten mit einem SUP-Board etwas hinaus und konnten uns dort im erfrischenden, klaren Wasser abkühlen. Hier hat man außerdem einen herrlichen Ausblick auf die Strandpromenade. Während unseres Aufenthaltes versuchte sich der Sonnenuntergang jeden Abend selbst zu übertrumpfen. In der Ferne der Anthong Nationalpark, im Vordergrund das funkelnde Meer und die untergehende Sonne setzte den Himmel in Flammen. Den Roof-Top-Bars der Umgebung konnten wir während unseres Aufenthaltes auch nicht widerstehen, leckeres Essen, gute Musik, kühle Cocktails und eine atemberaubende Aussicht, was will man mehr?
Die Tage zogen ins Land und ehe wir's uns versahen mussten wir auch schon wieder Abschied nehmen von dieser idyllischen Ruheoase. Den anhänglichen Hunden der Anlagen, denen wir natürlich jeden einen Namen verliehen hatten, sagten wir ebenso "Auf ein Wiedersehen", wie der freundlichen Familie, die die Unterkunft führt. Zum Hafen ging es diesmal nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto, die Familie musste Einkäufe erledigen und bot uns die Mitfahrt an. Ab hier verkehren in regelmäßigen Abständen Fähren zu unserem nächsten Ziel, Koa Tao, den Fahrplan dazu findet ihr hier.