Einer der größten Stauseen Europas, umgeben von hohen Bergflanken, die Rede ist vom Lac de Serre-Ponçon. Nachdem wir die quirlige Stadt Annecy verlassen hatten, führten uns die Straßen durch kleine Örtchen, die Stadt Grenoble und an kleinen Seen vorbei, bis wir nach 230 Kilometern den beschaulichen Ort Savines-le-Lac erreichten. Nachdem wir unseren Lebensmittelvorrat wieder aufgefüllt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Übernachten. Uns schwebte ein kleiner Fleck direkt am Ufer des türkisen Sees vor!
Doch solch einen Stellplatz mussten wir zuerst aufspüren. Da wir bei Savienes-le-Lac nicht fündig wurden, entschieden wir wieder die Brücke Pont de Savines zu überqueren und folgten der Straße in Richtung Gap. Nach ein paar Kilometern tauchte ein Schild auf, das in 500 Meter ein Campingplatz kommen würde. Wir überlegten nicht lange und setzten den Blinker. Die schmale Straße wand sich einmal und spuckte uns direkt an der Rezeption aus. Wie auf allen Campingplätzen darf man zuerst das Gelände besichtigen und sich ein geeignetes Fleckchen aussuchen. Guter Dinge machten wir uns zu Fuß auf den Weg hinab zum See. Die Anlage fällt steil zum Ufer hin ab, wir endeckten einen tollen Stellplatz direkt am Wasser, so mussten wir ungelogen nur zwei Mal umfallen und waren sofort im kühlen Nass.
Nachdem alle Formalitäten geklärt waren, sprangen wir in unsere Badeklamotten und wagten uns in das kalte Wasser des zweitgrößten Stausees Europas, dessen Fläche 3.000 Hektar beträgt. Der dazugehörende Staudamm ist außerdem der größte ganz Europas. Insgesamt bemisst dieser 650 Meter in der Breite und 123 Meter in der Höhe und staut den Fluss Durance an. Er dient neben der Energiegewinnung auch als Schutz vor Hochwassern und stellt das größte Wasserreservoir Frankreichs dar. Das türkise Wasser des Sees schimmerte atemberaubend in der kräftigen Mittagssonne und wir wechselten den ganzen Tag zwischen dem Schatten unseres Busses und der erfrischenden Abkühlung keinen Steinwurf entfernt.
So saßen wir an unserem kleine Kugelgrill vor dem weinroten Bus, genossen die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge, räucherten den kompletten Campingplatz ein und hielten in aller Seelenruhe wie jeden Abend eine Lagebesprechung für den kommenden Tag. Unser nächster Stopp auf unserem Roadtrip durch die Schweiz und Frankreich sollte Digne-les-Bains sein.