Martis, ein kleiner verschlafener Ort im Landesinneren von Sardinien, hat auf den ersten Blick nicht wirklich etwas zu bieten. Doch vielleicht lohnt es noch einmal genauer hinzusehen, denn neben einer gestreiften Kirche, hat die Umgebung noch etwas ganz Spezielles im Angebot.
Erster Stopp unserer heutigen Tour ist die Kirche San Pietro di Sambranos, die zu den schönsten Kirchen Sardiniens zählt. Diese befindet sich rund 7 Kilometer außerhalb von Sedini und ist der perfekte Zwischenstopp auf dem Weg in Richtung Martis. Die im 11. Jahrhundert erbaute Kirche besticht durch ihr außergewöhnliches Äußeres. Der gestreifte Look ergibt sich übrigens aus der Verwendung von weißem Kalkstein und braunen Trachyt im Wechsel. Bei unserer Ankunft waren die Türen der Kirche verschlossen, doch ein paar freundliche Einheimische, die gerade im angrenzenden Garten arbeiteten, ließen uns einen kurzen Blick ins Innere werfen. Auch hier spiegelt sich das Muster wider und alte Balken zieren die Steinwände.
Doch die San Pietro di Sambranos war nur ein kurzer Zwischenstopp, denn unser heutiges Ziel ist der versteinerte Wald von Martis. Bereits einige Kilometer vor dem Ortseingang weisen Schilder auf den Petrified Forest hin. Du musst lediglich der Beschilderung folgen und erreichst anschließend einen Parkplatz. Von dort können wir schon eine große Holzkonstruktion ausmachen und auch die ersten Überreste des Steinwaldes von Martis.
Wir folgen dem zugewachsenen Weg zu den ersten versteinerten Stämmen und sind im ersten Moment etwas enttäuscht. Wir haben uns etwas mehr vorgestellt als circa 1 Meter lange Steinsäulen. Doch beim näheren Betrachten können wir zum Teil noch die Baumstämme inklusive der Jahresringe erkennen. Andere sind im Inneren hohl, wobei die Struktur der Rinde im Gestein noch klar erkennbar ist. Entstanden sind die versteinerten Bäume vor etwa 250 Millionen Jahren, als sie in einem Sumpf versanken und daraufhin versteinerten. Wer sich jetzt hier einen richtigen Wald vorstellt, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein. Denn auf dem Gelände befinden sich nur ab und an einzelne Steinbrocken, ansonsten wirkt alles sehr vernachlässigt und wenig besucht. Auch die riesige Holzkonstruktion erschließt sich uns nicht ganz. Angeblich soll diese bei Wind Klänge erzeugen, doch wir hörten nichts dergleichen.
Solltest du noch Zeit haben, kannst du darüber hinaus die Kirche San Pantaleo am Ortseingang von Martis besichtigen. Diese stammt aus dem 14. Jahrhundert und gleicht mehr einer Ruine als einer Kirche. Wir selbst machen uns wieder auf den Rückweg und müssen ehrlich gesagt gestehen, dass der Steinwald zwar ein netter Zwischenstopp ist, wenn du in der Nähe bist, mehr aber auch nicht. Doch solltest du noch etwas mehr Zeit haben, dann können wir dir die Ruinen von Castello di Casteldoria empfehlen!