Ein paar herrliche Tage am Dimitrios Schiffswrack lagen hinter uns, doch auch irgendwann ist es an der Zeit weiterzuziehen. Uns verschlug es nach Monemvasia. Eine malerische Burgstadt, die an einem Fels erbaut wurde und das Ganze noch dazu auf einer kleinen Insel, das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Nach über einer Stunde Fahrt auf den gut ausgebauten Straßen landeten wir schließlich im Ort Gefyra, wo sich der riesige Gesteinsbrocken vor uns auftürmte.
Der Fels mit einer Länge von knapp zwei Kilometern liegt einige Hundert Meter vom Ufer entfernt und ist lediglich durch eine Brücke mit der Küste Lakoniens verbunden. Das erklärt auch den Namen, denn Monemvasia bedeutet übersetzt „einziger Zugang“. Wer die Brücke überwunden hat, landet zuerst auf einem kostenlosen Parkplatz. Bei unserem Besuch war allerdings Wochenende und zig Autos und Menschen drängten über den Steg um einen Parkplatz möglichst nahe an der Stadt zu erhaschen. Auch an der Straße zum Burgtor standen Autos dicht an dicht. Wieder einmal waren wir froh darüber, unseren Bus etwas außerhalb geparkt und ein paar Schritte mehr in Kauf genommen zu haben.
Von der Brücke bis ihr schlussendlich den Eingang erreicht, müsst ihr insgesamt über einen Kilometer zurücklegen. Heute kannst du ganz einfach durch das Tor spazieren, doch die Burg galt bis ins 19. Jahrhundert als uneinnehmbar und wurde auch als das Gibraltar des Ostens bezeichnet. Die Anfänge der Burg gehen zurück bis in das Jahr 583, als diese zum Schutz für die umliegende Bevölkerung erbaut wurde. Die daraus entstehende Kleinstadt hatte im Byzantinischen Reich einen hohen Stellenwert.
Wer durch das Tor schreitet, wird sofort in den Trubel der kleinen Stadt hineingezogen. Die Agora, die Hauptgasse durch die Altstadt, ist gesäumt mit kleinen Läden, Bars und Restaurants. Obwohl wir außerhalb der Saison reisen, herrschte hier reges Treiben. Für unseren Geschmack schon etwas zu viel. Im Sommer soll es hier richtig voll werden. Lässt man sich trotzdem durch die Gassen treiben, fallen einem zuerst die malerischen Häuser und der Ausblick über die Burgmauern auf das Meer auf. Beim zweiten Blick, vor allem wenn man den Weg hinauf zu den Ruinen in Kauf nimmt, stechen einem die zahlreichen Kirchen und Tempeln ins Auge. Insgesamt gab es davon 40 Stück, heute sind nur noch 24 erhalten.
Wer den Anstieg auf den Felsen bewältigt, wird mit einer tollen Aussicht auf die Stadt und das Meer belohnt! Und noch eine weitere Sehenswürdigkeit wartet oben auf euch. Die Kirche Agia Sofia, erbaut an einer steilen Klippe, thront über der Stadt. Sie zählt zu einer der bedeutendsten und ältesten Kirchen Griechenlands und wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Im Inneren kann eine achteckige Kuppel bewundert werden, bei unserem Besuch blieben die Türen allerdings verschlossen.
Auf dem Rückweg kehrten wir noch in eine traditionelle Taverne ein, beobachteten die vorbeiziehenden Menschen und genossen die Atmosphäre der Stadt. Monemvasia, die Stadt am Felsen ist unseres Erachtens absolut sehenswert. Wir waren allerdings sehr froh, ihre Tore in der Nebensaison durchschritten zu haben. Zur Hauptreisezeit muss jeder selbst entscheiden, ob er in den Trubel der kleinen Stadt eintauchen möchten. Wir sehnten uns nach unserem Aufenthalt nach Ruhe. Diese erhofften wir uns in Kyparissi, an der Ostseite des dritten Fingers von Peloponnes.