Pottenstein - Fränkische Schweiz

Sonnenuntergang mit der Burg Pottenstein im Vordergrund.

Pottenstein, malerische Hochburg der Fränkischen Schweiz und das letzte Ziel unserer kleinen und leider viel zu kurzen Reise durch Oberfranken. Von Streitberg und der Burg Neideck kommend führt die Landstraße vorbei an dichten Wäldern, alten Burgen und einer Reihe imposanter Felswände. Entlang der Bärenschlucht, die wir passierten, gibt es diverse Möglichkeiten, seine Fähigkeiten am Seil unter Beweis zu stellen. Die Fränkische Schweiz zählt zu den besten Klettergebieten ganz Deutschlands und lässt jedes Kletterherz höher schlagen. 

Alter Fachwerkhäuser mit Felsen im Hintergrund auf dem Weg zur Stadt Pottenstein.

Nach 20 Kilometern erreichst du die Stadt Pottenstein. Dein Auto parkst du am besten auf dem zentralen Wanderparkplatz, dieser kostet allerdings 4 € pro Tag. Wohnmobile und Camper können hier für 8 € außerdem über Nacht stehen bleiben, also überleg dir zuvor, ob du nicht vielleicht gleich in ein Nachticket investierst. Vom Parkplatz aus liegt die Altstadt mit ihren charakteristischen Fachwerkhäusern nur einen Steinwurf entfernt. Und auch die alte Burg, die hoch über den Häusern der Stadt thront, lässt sich von hier am besten bewundern.

Wir machten uns zuerst auf den Weg in die Stadt, welche circa 918 erbaut wurde. Aus dieser Zeit soll darüber hinaus auch die Burg stammen. Im Jahre 1323 wurden Pottenstein die Stadtrechte verliehen, somit durften die ansässigen Ämter für Recht und Ordnung sorgen. Namen wie Totental oder Galgengrund machten bald die Runde und davon zeugt noch heute das Scharfrichtermuseum, in dem neben verschiedenen Henkerwerkzeugen auch die Geschichte des Henkers und dessen Opfer erzählt wird. Die bunten Fachwerkhäuser lassen eine lange Geschichte vermuten, allerdings wurden 1736 bei einem verheerenden Feuer große Teile der Stadt zerstört, weshalb die meisten der Gebäude auch zu dieser Zeit neu errichtet wurden.

Drohnenaufnahme der Stadt Pottenstein am Morgen.

Um zur Burg zu gelangen gibt es zwei Möglichkeiten. Da wir bereits in der Ortsmitte waren, folgten wir der Straße durch die Stadt. Rechterhand auf Höhe der Bergwacht zweigt sich ein kleiner schmaler Weg ab. Ein paar Treppenstufen führen vorbei an Häusern und spucken einen auf einer Nebenstraße aus. Nach mehreren Metern musst du dich links halten, hier windet sich ein Trampelpfad den steilen Berghang hinauf und bietet bereits hier einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. Nach circa 5 Minuten Fußmarsch erreichst du das Sängerhäuschen, eine winzige Holzhütte am äußeren Rand des Felsens. Dieser Bretterverschlag diente vor über 100 Jahren dem Gesangsverein als Bühne, es fanden regelmäßig Konzerte statt.

Frau blickt auf die Stadt Pottenstein und deren Fachwerkhäuser.

Der anstrengende Teil des kurzen Spaziergangs ist bewältigt, anschließend folgst du dem Weg durch den Wald hindurch und landest an der Hohe Warte, einem Aussichtpunkt der hoch über der Stadt liegt und somit einen tollen Blick auf die alten Gemäuer erlaubt. Entweder marschiert ihr bergab, dann landet ihr am Burgtor. Hier finden regelmäßig Führungen durch eine der ältesten Burgen, der Fränkischen Schweiz statt, die übrigens immer noch bewohnt wird. Oder ihr folgt dem kleinen Pfad weiter aufwärts.

Habt ihr euch für die zweite Möglichkeit entschieden, geht es noch ein kurzes Stück bergauf, bevor ihr auf einem naturgeschütztem Plateau mit zahlreichen Wildblumen landet. Von weitem könnt ihr die Himmelsleiter erahnen, einen 37 Meter hohen Aussichtsturm, der ganzjährig kostenlos besucht werden kann. Oben auf der Plattform angekommen weitet sich der Blick und es lassen sich in der Ferne zahlreiche Burgen und Windräder ausmachen.

Nach 150 Stufen hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und machten uns auf den Rückweg, denn schließlich stand noch die Heimfahrt an. Ihr folgt dem gleichen Weg zurück bis zum Burgtor. Auf der linken Seite führt ein Schotterweg hinab zur Hauptstraße und dem gegenüberliegenden Wanderparkplatz. Natürlich könnt ihr die kleine Wanderung auch anders beginnen, dann landet ihr am Schluss in der Stadtmitte und könnt euch in der kleinen schnuckeligen Eisdiele ein Erfrischung gönnen.  

Wir machten uns langsam auf den Nachhauseweg, somit war unsere Zeit in der Fränkischen Schweiz schon wieder zu Ende. Wie bereits erwähnt hatten wir für unseren Trip leider nur ein verlängertes Wochenende, was dieser idyllischen Gegend keines Wegs gerecht wird. Auf unserem Weg passierten wir die Teufelshöhle, welche zu den schönsten und größten Tropfsteinhöhlen in Bayern zählt. Allerdings war diese aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie gesperrt, was uns einen weiteren Grund liefert, der Fränkischen Schweiz erneut einen Besuch abzustatten!




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