WANDERUNG SCHLANGEN SEE
GEHZEIT - 3 h
DISTANZ - 10 km
HÖHENUNTERSCHIED - + 200 hm
SCHWIERIGKEIT - leicht
Touristenziel Nummer eins im Durmitor Nationalpark ist der Schwarze See. Kaum verwunderlich, denn nur 500 Meter vom Eingang entfernt ist dieser für alle Touristen leicht erreichbar. Doch wir zeigen dir, wie du etwas abseits der Touristenmassen die einzigartige Natur genießen kannst!
Wir starteten früh in den Tag, passierten das Kassenhäuschen und spazierten mit 6 € weniger in den Taschen weiter in Richtung See. Früh am Morgen hatten noch alle Verkaufsstände am Wegesrand geschlossen. Nur wir und die Ranger des Nationalparks waren schon auf den Beinen. Nach ein paar Minuten Gehzeit erreichten wir den See, der ruhig vor uns lag. Das Wasser reflektierte den Berg Meded im Hintergrund und nur ein paar Enten zogen ihre Bahnen im dunklen Spiegel. Doch das Restaurant nebenan machte sich schon startklar für den bevorstehenden Ansturm, denn viele Touristen knipsen nur ein Bild, trinken ein, zwei kühle Bier und machen sich anschließend zurück zu ihren Autos.
Unsere Pläne sahen allerdings anders aus! Wir wollten den Schwarzen See, auch Crno Jezero genannt, umrunden und anschließend zum nahen Schlangensee weiter wandern. Ein gut ausgeschilderter Weg führt circa 3,5 Kilometer um das Gewässer, das eigentlich aus zwei Seen besteht. Zuerst passierten wir den größeren der beiden. Lediglich bei hohem Wasserstand im Frühjahr verbinden sich diese zu einem 1.155 Meter langen See. An der tiefsten Stelle bemisst dieser von Schmelzwasser gespeiste See knappe 50 Meter.
Wir begannen die Umrundung links in Richtung Restaurant und genossen die Stille und den Ausblick auf den ruhigen See und die beeindruckenden Berge. Falls ihr eine Abkürzung nehmen und euch direkt zum Schlangensee aufmachen wollt, könnt ihr auch rechterhand am Gewässer entlang gehen. Hier befindet sich nach wenigen Hundert Metern der Abzweig. Der Weg führt teilweise bergauf und bergab, an einem kleinen Bach entlang. Nach circa einer Stunde Gehzeit erreichten wir den Zminje Jezero, den Schlangensee, der wiederum ruhig vor uns lag. Aber keine Sorge, die gleichnamigen Tiere konnten wir nirgends entdecken, nur ein paar Kühe, die entspannt durch den Wald spazierten.
Auch wenn vor allem zur Mittagszeit die Touristenmassen das Seeufer belagern, ist ein Besuch am Schwarzen See definitiv ein Muss, wenn ihr euren Urlaub im beschaulichen Montenegro verbringt. Die Idylle am ruhigen Gewässer und die imposanten Berge im Hintergrund sind wirklich einmalig. Nach einer entspannten Zeit und einer kurzen Abkühlung im Wasser marschierten wir an den Verkaufsständen, die lokale Produkte, wie Honig, Beeren, Wein und Schnaps anbieten, entlang des befestigten Weges zurück zum Parkplatz. Denn wir hatten ein anderes Ziel, die nahe Tara-Schlucht sollte unser nächster Halt sein!