WANDERUNG GEIRANGER - AUSSICHTSPUNKT
DISTANZ - 12 km
GEHZEIT - 5 h
HÖHENUNTERSCHIED - + 530 m
SCHWIERIGKEIT - mittel
Der Geiranger Fjord, eines der bekanntesten Highlights in Norwegen, hat einiges zu bieten. Neben der spektakulären Landschaft hebt sich vor allem ein Wasserfall aus dem beeindruckenden Panorama hervor. Die sieben Schwestern wie sie genannt werden stürzen über 250 Meter in die Tiefe und sind der Besuchermagnet schlechthin. Doch einen Haken gibt es an der Sache, denn um einen Blick auf die Wasserfälle werfen zu können, musst du zuerst eine Wanderung zu einem der Aussichtspunkte unternehmen!
An der Westküste Norwegens befindet sich der kleine Ort Geiranger und der gleichnamige Fjord. Dieser wurde 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt und zieht jährlich unzählige Besucher an. Täglich legen riesige Kreuzfahrtschiffe am Hafen an, doch trotzdem wirkt der Ort noch immer sehr überschaubar. In den Wintermonaten leben lediglich rund 250 Menschen am 15 Kilometer langen Fjord. Erreichbar ist Geiranger über zwei Straßen, die mit kleinen Aussichtspunkten am Straßenrand schon einen ersten Vorgeschmack auf die Landschaft und die Natur bieten.
Für unsere Wanderung zur Alm Homlungsætra und einem nahen Aussichtspunkt parken wir unseren VW-Bus am Fjord Center im Ort. Wir folgen dem neu angelegten Besucherweg bergab und dieser ist schon ein Highlight für sich. Ein rauschender Fluss stürzt mitten in Geiranger ins Meer hinab und der Weg ist in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Aber Achtung, wer nicht aufpasst kann nass werden!
Am Meer angelangt folgen wir der geteerten Straße nach links zur kleinen Siedlung Homlung, die aus einem Kanuverleih, Ferienwohnungen und einem Campingplatz besteht. Am ersten Wegweiser beginnt die eigentliche Wanderung, die zuerst steil über Gesteinsplatten nach oben führt, bis sich der Weg langsam am Hang entlang schlängelt. Besonders für das erste Stück ist Trittsicherheit gefragt, denn zum Teil sind die Steine äußerst rutschig. Aber auch auf der restlichen Strecke ist Vorsicht geboten, denn teilweise führt der schmale Trampelpfad an steilen Abhängen entlang.
Immer wieder erhaschen wir einen Blick auf den Geiranger Fjord und sehen vereinzelte Wasserfälle, doch die sieben Schwestern halten sich noch bedeckt. Nach rund 5 Kilometern erreichen wir eine kleine Lichtung mit alten Almhütten. 544 Meter über dem Meeresspiegel waren diese in der Vergangenheit Herbergen der Senner. Heute sind die mit grasbewachsenen Hütten eine willkommene Raststätte für Wanderer. Wir folgen dem Weg weiter in Richtung Skageflå und biegen nach rund 300 Metern rechts ins Unterholz ab. Hier befindet sich einer der Aussichtspunkte für den Sieben Schwestern Wasserfall.
Der Ausblick hat es in sich und wir lassen ihn auf uns wirken. Sieben einzelne Wasserfälle stürzen zum Teil über 250 Meter in die Tiefe. Besonders zur Schneeschmelze ab Mai sind die Wassermassen gigantisch und so ist es kaum verwunderlich, dass diese ein Muss für jeden Reisenden sind. Doch davon bekommt man auf der Wanderung nicht viel mit. Am Aussichtspunkt sitzen wir über eine Stunde allein, genießen die Aussicht und unsere Brotzeit, bevor wir uns auf dem Rückweg machen. Natürlich sind andere Urlauber unterwegs, doch es hält sich in Grenzen.
Es wäre auch möglich dem Wanderweg noch weiter nach Skageflå zu folgen. Allerdings war das Wetter während unseres Besuches wechselhaft, was den abschüssigen Trampelpfad abschnittweise extrem rutschig werden ließ. Aus diesem Grund beließen wir es beim dennoch mehr als beeindruckenden Aussichtspunkt.
Alles in allem ist die Wanderung zu der Alm und dem Aussichtspunkt ein Highlight, wer allerdings nicht die Möglichkeit dazu hat, könnte den Geiranger Fjord und die sieben Schwestern auch auf einer Bootstour erkunden. Für den nächsten Tag haben wir noch etwas ganz Besonderes geplant, denn wer möchte nicht schon immer einmal hinter einem Wasserfall stehen. Am Storseterfossen in Geiranger ist dies möglich!