WANDERUNG THETH - THE BLUE EYE
GEHZEIT - 6 h
DISTANZ - 20 km
HÖHENUNTERSCHIED - + 800 m
SCHWIERIGKEIT - mittel
The Blue Eye von Theth - für viele Touristen der erste Anlaufpunkt nach ihrer Ankunft im kleinen Dorf. Daher ist es kaum verwunderlich, dass es das meistbesuchteste Naturschauspiel des beschaulichen Örtchens ist. Wir hatten zwar bereits das „Blaue Auge“ im Süden Albaniens gesehen, doch dieses wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen!
Um 6 Uhr morgens riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir hatten uns vorgenommen, möglichst früh aufstehen. Denn selbst hier in diesem Talkessel, umgeben von hohen Bergen, klettert das Thermometer im Sommer auf über 30 Grad und da wird schnell jeder Schritt zur Qual. Außerdem wussten wir, dass alleine der Hinweg 10 Kilometer lang ist und das Blue Eye zur Mittagszeit oft überlaufen ist. So folgten wir noch etwas verschlafen erneut dem Schotterweg am Fluss entlang bis wir vor der Abzweigung zum Grunas Wasserfall standen. Die Wegbeschreibung bis zum Wasserfall findet ihr im entsprechenden Blog! Wer nicht so viel Zeit hat wie wir, kann diese beiden Ziele auch wunderbar miteinander kombinieren. Vom Wasserfall aus müsst ihr der rot-weißen Markierung und dem Schriftzug „Ndërlyasaj“ folgen.
Rund 8,5 Kilometer führt der schmale Pfad teilweise direkt am Fluss Shala entlang. Dieses herrlich eiskalte Flusswasser lädt zu einer kurzen Erfrischung ein und mündet schlussendlich in weiter Ferne in den Koman-Stausee. Diesem hatten wir bereits einen Besuch abgestattet. Teilweise schlängelt sich der Wanderweg auch über eine paar Anhöhen, die einen tollen Ausblick auf das umliegende Tal erlauben.
Endlich in Ndërlyasaj, einer kleinen Ansiedlung von Häusern, angekommen, beginnt der anstrengende Teil. Auf knapp 2,5 Kilometern geht es stetig bergauf, bis endlich das Blue Eye in Hörweite ist. Nach der Überquerung einer kleinen Holzbrücke führt rechter Hand ein schmaler Trampelpfad hinab zum Naturpool und dessen kleinen Wasserfall. Das circa 5 Meter tiefe Becken schimmert in allen erdenklichen Blautönen. Doch bereits der kühle Luftzug lässt erahnen, dass ein Bad nur etwas für Hartgesottene ist. Wenn ihr nach der Brücke nicht dem schmalen Trampelpfad nach rechts folgt, sondern bis zu dem Haus geht und dieses links liegen lasst, gelangt ihr zu einem kleinen Aussichtspunkt mit tollem Blick auf das Blue Eye. Aber geht definitiv nicht über den Holzstamm!
Während unseres Besuches waren lediglich ein paar Menschen vor Ort, am Schluss saßen wir sogar alleine am Blue Eye. Nach einer kurzen Rast am wunderschönen Flussufer in der Nähe der Holzbrücke, machten wir uns gegen Mittag auf den Rückweg. Und wieder einmal zeigte sich, dass sich das frühe Aufstehen lohnt. Mehrere Kleinbusse voll mit Menschen wurden am nahen Café abgesetzt und bahnten sich ihren Weg zum Blue Eye. Wer nicht die volle Distanz wandern möchte, hat auch die Möglichkeit sich von Theth in einem Minibus für 10 € pro Person nach Ndërlyasaj fahren zu lassen oder sich entsprechend den Fußmarsch zurück ins Dorf zu sparen. Nach weiteren 10 Kilometern erreichten wir schließlich erleichtert unseren Bus, zogen die Schuhe aus und ließen die Beine erst einmal im eiskalten Wasser baumeln.
The Blue Eye von Theth ist absolut sehenswert! Vor allem diejenigen, die die gleichnamige Attraktion im Süden Albaniens noch nicht gesehen haben, sollten die Strapazen im kleinen Bergdorf definitiv auf sich nehmen. Und wie bereits erwähnt besteht die Möglichkeit das Angebot der Minibusse wahrzunehmen. Diese Wanderung war für uns jedoch nur der Einstieg für noch kommende Abenteuer in Theth. Denn neben einer zweitägigen Tour nach Valbona, die eine der bekanntesten in ganz Albanien ist, wollten wir am Peja-Pass, einem alten Karawanenweg in Richtung Montenegro, hoch hinaus!