Das Wahrzeichen von Chiang Rai ist weit über die Grenzen von Thailand hinaus bekannt und für viele Touristen das erste Ziel in der Stadt. Der Wat Rong Khun, der auch als der Weiße Tempel bekannt ist, besticht mit seiner Einzigartigkeit in vielerlei Hinsicht, denn wann sieht man schon Totenköpfe, Superman und den Terminator an einem Ort?
12 Kilometer südlich der Stadt Chiang Rai hat sich der Künstler Chalermchai Kositpipat selbst übertroffen und damit eines der Highlights von Chiang Rai geschaffen. Diese Sehenswürdigkeit kannst du nicht übersehen, bereits bei unserer Anreise von Chiang Mai strahlt uns der Weiße Tempel entgegen. Leider auch die unzähligen Touristenbusse, die vor den Toren parken. Übrigens hat der Künstler den Bau fast ausschließlich selbst finanziert und lediglich Geldspenden im dreistelligen Bereich angenommen.
Am frühen Morgen düsen wir, begleitet von der aufgehenden Sonne, auf der Schnellstraße 1 in Richtung Süden, denn wir wollen den Tempel in Ruhe besichtigen. Wir bezahlen den Eintritt von 100 Baht (~ 2,70 €) pro Person und beginnen den Rundgang auf dem riesigen Gelände. Geöffnet hat dieses täglich von 8 bis 17 Uhr. Eines der bekanntesten Fotomotive befindet sich direkt am Anfang, die Brücke der Wiedergeburt mit ihren Händen, die nach einem greifen und den riesigen Hörnern links und rechts. Mit der Überquerung dieser wendet man die weltlichen Gelüste ab und gelangt anschließend zum Himmelstor und dem Hauptgebäude, dem Ubosot.
Die weißen Wände der Anlage und die unzähligen kleinen Spiegelmosaike reflektieren das Licht und nötigen uns dazu, unsere Sonnenbrillen zu tragen. Vor dem Tor ziehen wir die Schuhe aus und verstauen die Kamera, denn fotografieren im Inneren des Tempels ist verboten. Wir treten über die Schwelle und staunen nicht schlecht. Über und über sind die Wände mit bekannten Persönlichkeiten und Motiven verziert. Superman, Batman und Michael Jackson buhlen um die Aufmerksamkeit der Besucher und zaubern diesen ein Schmunzeln ins Gesicht. Das Innere ist mit seinen bunten Wänden das komplette Gegenteil zum Äußeren.
Think Big ist wohl das Motto des Künstlers. Auch wenn es für uns so scheint, als wäre das Projekt bereits vollendet, denkt Chalermchai Kositpipat etwas anders darüber. Nach seinen Plänen sind gerade einmal 20 Prozent der Anlage umgesetzt worden und der Wat Rong Khun soll wohl erst im Jahr 2070 in seiner vollen Pracht erstrahlen. Auch wenn der Weiße Gebäudekomplex das Highlight ist, solltest du unbedingt auch das restliche Gelände erkunden. Denn etwas versteckt befindet sich ein Tempel, der in der Farbe Gold erstrahlt und nur wenige Besucher anlockt. Über eine kleine Hängebrücke kannst du diesen erreichen. Im Inneren befindet sich eine Ausstellung mit Münzen und ein Souvenirshop. Ähnlich wie beim Blauen Tempel, bei dem übrigens viele Elemente vom Weißen übernommen wurden, sind es auch hier die Details, die einen staunen lassen. Und wenn du dir etwas Zeit nimmst, wirst du die ein oder andere Überraschung entdecken.
Der Weiße Tempel ist zu Recht einer der Besuchermagnete in Chiang Rai und ein gebürtiger Abschluss unserer Thailandreise. Denn unsere atemberaubende Zeit im Land des Lächelns neigt sich dem Ende zu. Nach unseren Abenteuern in Bangkok, Sukhothai, Chiang Mai, Pai und abschließend Chiang Rai, dem unvergesslichen Besuch in einem Buddhistischen Kloster und dem märchenhaften Lichterfest, ist es für uns an der Zeit weiter zu ziehen. Laos, eines der ursprünglichsten Länder Südostasiens und Thailands Nachbar, ist unser nächster Bestimmungsort!