Tempel in Thailand gibt es ja wirklich wie Sand am Meer und nach zig Besuchen von verschiedensten Bauwerken, unterscheiden sich diese kaum mehr voneinander. Doch in Chiang Rai, dem nördlichsten Punkt unserer Thailandreise, treffen wir ein ganz besonderes Gebäude an. Im Wat Rong Suea Ten wurde ganz auf die Farbe Blau gesetzt, somit ist es kaum überraschend, dass dieser auch der blaue Tempel genannt wird!
Wir sind schon gespannt, die Werbeplakate in der ganzen Stadt sind vielversprechend und so können wir es kaum erwarten, uns auf den geliehenen Roller zu schwingen. Der Tempel ist leicht erreichbar, dadurch aber auch ein beliebtes Ziel bei Touristen. Wir empfehlen dir das Bauwerk in den Morgen- oder Abendstunden zu besuchen, da der Ansturm dann geringer ist. Wir düsen los, folgen der A1 in Richtung Rimkok Distrikt, überqueren den Fluss Mae Kok und biegen gleich nach der Brücke links ab. Nach guten 150 Metern fahren wir wieder links und stehen vor dem Eingang des Wat Rong Suea Ten.
Schnell parken wir unseren Roller, verstauen unsere Helme und stehen anschließend staunend vor den beiden großen Wächtern am Eingang des Tempels. Die riesigen Figuren, detailreich verziert, sind in verschiedensten Blautönen bemalt und bieten einen ersten Vorgeschmack auf alles, was noch kommt. Falls du dich vergeblich nach einem Kassenhäuschen umsiehst, der Eintritt ist frei! Langsam schlendern wir weiter in das Gelände hinein. An einigen Ecken kann man noch Elemente entdecken, an denen Männer fleißig arbeiten. Der Tempel wurde im Jahr 2005 erbaut und seitdem ständig erweitert. Die Haupthalle, das Herzstück der Anlage, wurde erst 2016 fertiggestellt und ist mit ihren dominanten blauen Außenwänden nicht zu übersehen. Die Treppe ist mit vier kunstvollen Schlangen verziert und im Allgemeinen ist der Detailreichtum der Anlage kaum zu übertreffen.
Wie in vielen Tempeln heißt es erst einmal Schuhe aus, bevor das Innere betreten werden darf. Wir steigen über die Schwelle, denn es bringt Unglück auf diese zu treten und staunen nicht schlecht. Unser Blick huscht zwischen der fünf Meter hohen, weißen Buddha-Statue und den kunstvollen Wandermalereien hin und her. Blaues Licht setzt den Innenraum in Szene und bei näherer Betrachtung fallen einem immer mehr Details auf. Die Kunstwerke an den Wänden erzählen Geschichten aus dem Leben des Buddha. Aber auch die Rückseite der Haupthalle ist mit dem stehenden Buddha einen Blick wert.
Der Blaue Tempel hat uns wirklich beeindruckt, doch langsam treffen die ersten Touristenbusse ein und wir machen uns auf den Rückweg. Wir haben heute noch viel vor und weitere Kilometer auf unserem roten Flitzer stehen an. Für unseren nächsten Punkt brauchen wir allerdings keine Straßenkarte, denn die enorme Größe des Bauwerks leitet uns den Weg. Die Rede ist vom Wat Huay Pla Kang, einer gigantischen Buddha-Figur, die eigentlich gar keine ist!